trialogis
Daß wir miteinander reden können,
macht uns zu Menschen.
Karl Jaspers

Fallbeispiel Teamentwicklung

… wieder gern zur Arbeit kommen

Frau Brunner hat vor sechs Monaten die Leitung der IT-Abteilung übernommen, die im Haus nach mehrmaligem Führungswechsel den Ruf hat „schwierig“ zu sein.  In der Tat bemerkt Frau Brunner bald, dass es Spannungen zwischen den Mitarbeiter*innen gibt, insbesondere zwischen den Erfahreneren und den Jüngeren, aber so ganz genau ist das nicht festzumachen.

Die Hilfsbereitschaft hält sich in Grenzen und der Ton wird manchmal ziemlich rau. Sind das nur Scherze oder verbirgt sich dahinter mehr? Als Frau Brunner den Eindruck hat, dass auch die Projekte leiden, wendet sie sich an ihre Personalabteilung, die ihr eine Teamentwicklung empfiehlt. Nach einem Vorgespräch der zwei Mediatorinnen mit der Führungskraft findet ein zweistündiges Treffen mit dem ganzen Team  statt. So können alle die Mediatorinnen kennenlernen, Fragen stellen und ihre Hoffnungen und Bedenken äußern. Aus den gewonnen Informationen entwickeln die Mediatorinnen ein Konzept für einen Team-Tag, für den sowohl Trainingselemente als auch die Bearbeitung strittiger Themen vorgesehen sind. Im Laufe des Tages klären sich die Hintergründe der Spannungen. Fehlende Wertschätzung spielt da eine Rolle, Unklarheiten über Verantwortungsbereiche, Angst um den Arbeitsplatz sowie einige Missverständnisse. Am späten Nachmittag ist die Stimmung schon viel gelöster, es gibt spontane Hilfsangebote und zahlreiche Vereinbarungen für das weitere Vorgehen. Zum Schluss werden noch offene Fragen an Arbeitsgruppen delegiert und ein 4-stündiger Follow-up Termin vier Monate später vereinbart.

Beim Follow-up Termin hat sich die Stimmung im Team stark verbessert. Jetzt ist das Hauptthema der Umgang mit einer vom Konzern angekündigten Umstrukturierung. Bemerkenswert ist dabei, wie stark bei der Lösungssuche von den Teammitgliedern darauf geachtet wird, dass niemand überlastet wird oder zu kurz kommt. Auch Frau Brunner fühlt sich wohl in ihrer Abteilung und hat den Eindruck, dass ihre Leute wieder gern in die Arbeit kommen.